Mit positiver Unternehmenskultur zum Erfolg
Eine positive Unternehmenskultur hat einen bedeutenden Einfluss auf das Mitarbeiterengagement und damit direkte Auswirkungen auf die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Unsere neueste Studie zeigt, wie Führungskräfte über die Kultur in ihren Unternehmen denken.
Die Bedürfnisse der Generation Y sind nicht vergleichbar mit den Anforderungen älterer Beschäftigter an ihren Berufsalltag. In vielen Startups verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit, der Wohlfühlfaktor rückt in den Vordergrund. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten und rotierende Arbeitsplätze ersetzen die starren Strukturen im Arbeitsalltag. Ansprechende Arbeitsplätze in Form von hellen Räumen mit bester Technik sowie Freizeit- und Fitness-Angebote sind häufig genauso selbstverständlich wie ein Obstkorb, eine moderne Kaffeemaschine und kostenlose Getränke.
Mitarbeiter, die sich in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen, sind zu besseren Leistungen fähig. Sie sind besonders motiviert, sich den beruflichen Herausforderungen zu stellen. Um diesen Wohlfühlfaktor zu nutzen, genügen oft Kleinigkeiten. Selbst ein kleines Lob vom Teamleiter für das erfolgreich abgeschlossene Projekt stärkt die Motivation und somit die Beziehung zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter. Meetings in lockerer Atmosphäre – zum Beispiel auf der Dachterrasse statt in stickigen Konferenzräumen – fördern den kreativen Fluss, entspannen die Teilnehmer und begünstigen so die Produktivität.
Die Unternehmenskultur muss jedoch von der Führungsetage vorgelebt werden. Chefs, die permanent nörgeln und kritisieren, können umgekehrt keinen wertschätzenden Umgang innerhalb des Teams erwarten. Ebenso wenig können sie von ihrem Team die Bereitschaft zur Weiterbildung verlangen, wenn sie selbst Neuem nicht aufgeschlossen gegenüberstehen oder das Know-how anderer nicht für sich nutzen bzw. anerkennen. In Ihrer Vorbildfunktion tragen Vorgesetzte maßgeblich dazu bei, wie groß die Lern- und Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter ist.
In einer konstruktiven Unternehmenskultur sind alle Teammitglieder bestrebt, ihre Fähigkeiten auszubauen und wissen berufliche Weiterbildungen deshalb sehr zu schätzen. Zufriedene Angestellte sprechen positiv über ihre Arbeitgeber und empfehlen das Unternehmen sowie eigene Produkte weiter. Von einem positiven Image profitiert die Firma auf dem umkämpften Arbeitsmarkt: talentierter Nachwuchs sucht sich einen attraktiven Arbeitgeber aus. Gleichzeitig verringert sich die Fluktuationsrate der Belegschaft. All diese Faktoren fördern letztendlich eine positive Unternehmenskultur – ein steter Kreislauf.
Länderspezifische Unterschiede
Die Wichtigkeit einer positiven Unternehmenskultur ist in den Chefetagen längst bekannt. 74 Prozent der Führungskräfte sind der Meinung, dass sich die Unternehmenskultur auf das Mitarbeiterengagement auswirkt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Transforming Attitudes and Actions: How Senior Leaders Create Successful Workplace Cultures“, in der wir die Bedeutung von Unternehmenskultur im internationalen Kontext verglichen haben.
Die Realität zeichnet jedoch ein anderes Bild. So empfindet nur jede fünfte deutsche Führungskraft die Unternehmenskultur im eigenen Haus als ausreichend realisiert. Was verwunderlich ist, da immerhin knapp zwei Drittel der Befragten die Unternehmenskultur als großen Einflussfaktor auf den wirtschaftlichen Erfolg einer Firma sehen. Sieben von zehn Führungskräften befinden laut unserer Studie, dass sich das Mitarbeiterengagement auch auf den wirtschaftlichen Umsatz auswirkt.
Obwohl der Bedarf zur leistungsfördernden Motivation bekannt ist, bietet gerade einmal jedes fünfte Unternehmen Trainings und Fortbildungen für seine Mitarbeiter an. Entscheidend für ein gutes Betriebsklima ist das Verhältnis zwischen den Vorgesetzten und ihren Angestellten: Daher ist es bemerkenswert, dass nur 16 Prozent der befragten Führungskräfte die Beziehungen untereinander im Unternehmen als „exzellent“ beschreiben.
Im internationalen Vergleich sind die Vorgesetzten zufriedener mit ihrer Unternehmenskultur. Im Gegensatz zu Deutschland bewerten ein Fünftel der Führungskräfte in den Vereinigten Staaten ihre Unternehmenskultur als hervorragend. Beachtlich ist das Ergebnis in Indien: Die Hälfte der Befragten empfinden die Gewichtung ihrer Unternehmenskultur ausgezeichnet.
Bei der Umfrage hinsichtlich der Relevanz und Gewichtung von Unternehmenskultur auf das Mitarbeiterengagement sind sich die Befragten über die Ländergrenzen hinweg einig. Im Durchschnitt stimmen 75 Prozent der Befragten zu, dass sich die Unternehmenskultur stark auf das Mitarbeiterengagement auswirkt.
Ist Unternehmenskultur erlernbar?
Unternehmenskultur ist in vielen Konzernen noch ausbaufähig und birgt laut der Studie echtes Potenzial für die Unternehmensentwicklung. Die gute Nachricht: Überall lässt sich eine erfolgreiche Unternehmenskultur schaffen. Moderne Unternehmen sind zum Umdenken aufgefordert. Der Satz ‘Das haben wir schon immer so gemacht’ darf nicht mehr Grundlage und Strategie bleiben, wenn man als Unternehmen Erfolg haben will. Solange das Management neue Ideen und Innovationen niederbügelt, hat die Etablierung einer Unternehmenskultur, die Verbesserung fördert, keine Chance. Führungskräfte müssen flexibel sein und sich auf die steten Veränderungen einstellen. Dass sich das Verhalten der Chefetage unmittelbar auf die Motivation und Leistung der Mitarbeiter auswirkt, ist eine echte Chance, die es zu nutzen gilt. Von motivierten, leistungsstarken Angestellten profitieren letztendlich die Wirtschaftlichkeit und das Image eines Unternehmens. Unsere langjährigen Erfahrungen zeigen, was es dazu braucht: maßgeschneiderte Weiterbildungen – sowohl in der Nachwuchsförderung als auch in der Mitarbeiterentwicklung.
Da Führungskräfte eine tragende Rolle für die Etablierung einer positiven Unternehmenskultur spielen, muss genau hier angesetzt werden. Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass dies immer häufiger in der Wirtschaft erkannt wird – weshalb Führungskräftetrainings eines der gefragtesten Angebote in der Branche sind. Die Gründe dafür sind naheliegend: Unternehmen sind immer öfter global aufgestellt, der Wettbewerb ist hart umkämpft und die Erwartungen seitens der Kunden sowie Mitarbeiter steigen zunehmend.
Moderne Führungskräfte begegnen ihren Mitarbeitern auf Augenhöhe und fördern und fordern sie in ausgeglichenem Maß. Ein wertschätzender Umgang untereinander steigert die Leistungsbereitschaft. Angenehme Arbeitsbedingungen, abwechslungsreiche Tätigkeiten und flexible Arbeitszeitmodelle nehmen die Mitarbeiter wohlwollend entgegen. Diese Zugeständnisse stärken die Beziehungen zwischen Angestellten und Vorgesetzten und vertiefen das Vertrauen in die Führungsebene.
Die Anforderungen an eine hochleistungsfähige Unternehmenskultur unterliegt einem stetigen Wandel. Von daher gilt es, Führungskräfte auf die neuen Herausforderungen bestmöglich vorzubereiten. Deshalb müssen Trainingsprogramme – auch die unsrigen – kontinuierlich auf die neuesten Trends und Entwicklungen hin angepasst werden. Die Vermittlung von Unternehmenswerten, innerhalb eines wertschätzenden Klimas, spielt noch heute eine tragende Rolle. Unabhängig vom Obstkorb oder Kicker-Tisch – in der Summe trägt ein motivierendes, inspirierendes Betriebsklima zu einer positiven Unternehmenskultur und schlussendlich zum Erfolg eines Unternehmens bei.
Kommentar verfassen