Diversity leben – aber wie!
Frage: Worauf stützen sich alle Ökosysteme der Welt?
– Diversität. You’re welcome!
Diversität, also Vielfalt, ist wichtig für jedes System auf der Erde. Das gilt für Wälder genauso wie für Unternehmen. Eine heterogene Zusammensetzung sorgt für Ausgleich und nachhaltigen Fortbestand. In Ökosystemen wie in Organisationen ist Innovation ein zentraler Baustein für anhaltenden Erfolg. Und wer innovativ sein will, braucht neue Ideen und mutige Ansätze! Diese neuen Betrachtungsweisen – für eine Herausforderung, ein Problem oder ein Produkt – entstehen besonders gut, wenn Neues probiert und kombiniert wird. Und das klappt laut aktuellen Studien (siehe unten bei den Quellen) tatsächlich am besten in Teams mit unterschiedlichen Hintergründen, Erfahrungen und Ansichten.
Diversity drives Innovation
Die meisten Firmen, die ich bisher begleitet habe, waren sich einig: Diversität ist wichtig und sollte in jedem Unternehmen einen hohen Stellenwert haben. Aber bis auf eine Frau im Vorstand hier und einen BIPoC-Mitarbeiter da, wird nicht wirklich viel an anderen Kulturen, verschiedenen Altersklassen, etc. in die Firmenstrukturen eingebracht. Tokenismus olé.
Aber wie sollen Sie jetzt die durch Diversität garantierte Innovation in Ihr Unternehmen einbringen? Man sagt, die Erfahrungswerte der älteren Semester sind unverzichtbar – sind die der jungen Generationen ebenso! Wie soll Ihr Unternehmen immer up-to-date bleiben und die jungen Kunden oder Mitarbeiter für sich gewinnen, wenn dort keiner der Mitarbeiter mehr weiß, was gerade Trend ist?! Oder welche Möglichkeiten Sie haben, durch TikTok, Instagram und Facebook, Leute für die eigene Brand zu begeistern? Das Durchschnittsalter der DAX30-Vorstände liegt bei 54 Jahren – selbst mit dem Einstieg von Delivery Hero – Vorstandsvorsitzendem Niklas Östberg (40) in den DAX im Sommer. Just saying…
Diversität im Unternehmen verankern
Bereits in wenigen Jahren werden junge Leute die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung stellen. Punkt. Die aktuelle Realität ist aber eine andere: In Vorständen und auch politischen Ämtern findet sich diese Gruppe nur sehr selten. Dann ist oft die Rede von mangelnder Erfahrung. Klar, es geht oft auch um Verantwortung für viele Mitarbeiter und Existenzen – für die meisten 25-Jährigen sicher eine Nummer zu groß. Aber was ist mit den 30-, 35-Jährigen, Menschen wie SAP-Vorstand Christian Klein? Die Relevanz von Erfahrungswissen nimmt in einer sich exponentiell verändernden, digitalen Welt stetig ab. Schnelles Lernen und neues Denken ist erfolgsentscheidend, nicht das Branchenwissen von 1980, in dem es noch kein Internet und keine Smartphones gab! Nur, angekommen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, ist das irgendwie noch nicht so wirklich. Das zeigt sich beispielsweise, wenn man aktuelle Stellenanzeigen studiert oder sich die Lebensläufe von Spitzenpolitikern und Vorständen anschaut. Was tun?
3 Wege für mehr (Alters-) Diversität im Unternehmen
Trauen Sie sich, mutig zu sein, und lassen Sie die scheinbar erfahrungslosen Jungen Verantwortung übernehmen! In Bereichen, die Sie nicht mehr tagesaktuell überblicken können, ist das für junge Generationen easy machbar. Profitieren Sie voneinander – die Generationen haben schon immer übergreifend voneinander lernen können. Bilden Sie Gremien aus jungen Leistungsträgern und erfahrenen Professionals, das Ergebnis kann nur überzeugen. Miteinander das bestmögliche Ziel erreichen, zukunftsorientiert handeln, funktioniert am besten mit vielen verschiedenen Sichtweisen, die Betriebsblindheiten übergehen, neuen Input und Antrieb geben. Machen Sie sich den Erfahrungsschatz zu Nutze, den die junge Generation über Technologien, digitale Formate und aktuelle Trends hat! Befürworten Sie den Austausch untereinander, nicht nur auf beruflicher Ebene.
Ihr Unternehmen hat eher eine eingefahrene Altersstruktur? Dann holen Sie sich junge Experten von außerhalb in Entscheidungsprozesse. Durch Coachings oder Mentoringprogramme von Digital Natives, der Gen Y oder Gen Z, erhalten Sie nicht nur moderne Lösungen für Ihre Zielerreichung, ein objektiver Blick auf Ihre Prozesse und Strukturen ist Ihnen damit ebenfalls sicher. Natürlich ist es kein trivialer Schritt, Externen Einblick in die Unternehmenswelt zu geben, diesen sollten Sie in diesem Fall aber gehen, wenn Sie nicht einen Schritt hinter Ihren jungen Konkurrenten bleiben wollen.
Werden Sie attraktiv für die kommende Generation und bleiben Sie es für die ältere. In meinem früher erschienenen Artikel „Die Mitarbeiter von morgen – 5 Ansätze zum erfolgreichen Führen von Digital Natives“ zeige ich Ihnen fünf Wege, wie Sie sich die Digital Natives ins Boot holen. Arbeitgeber wie Porsche, Google oder Apple sind digitaler per DNA. Das spricht die Mitarbeiter von morgen und somit die Führungskräfte von übermorgen natürlich an. Wer innovativ arbeitet, bleibt interessant, im Gespräch und wird interessant für diejenigen, die in ein paar Jahren Professionals sein werden und hohe Positionen besetzen – in den „coolen“ Firmen, da wo jeder arbeiten will. Werden Sie zu so ein Unternehmen (auch, wenn es nur im Kleinen ist!). Niemand muss ein Großkonzern werden, um cool zu sein. Aber mit einem Arbeitsumfeld, das Diversität lebt und Chancengleichheit bietet, ist schon ein großer Teil an Must-Haves gegeben. Bei einem tollen Arbeitgeber bleibt man mit Freude bis ins hohe Alter engagiert und kann später den Austausch mit den neuen Youngsters genießen.
Fazit
Vielfalt ist ein entscheidender Faktor, wenn es um die Zukunftsfähigkeit, Innovation und Agilität von Organisationen geht. Kritisch wird dies insbesondere in Bezug auf die Frauenquote diskutiert. Wir sollten aber auch über die Homogenität bezogen auf das Alter sprechen! Nachhaltigkeit, innovative Produkte, Social Media… viele zentrale Themen der Zukunft werden heute von der jungen Generation – den Digital Natives – getrieben. Zeit, auch in den höchsten Entscheidungsgremien Vertreter dieser Generation zu platzieren! Es lohnt sich.
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Quellen
https://hbr.org/2013/12/how-diversity-can-drive-innovation
https://images.forbes.com/forbesinsights/StudyPDFs/Innovation_Through_Diversity.pdf
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