Die Relevanz von CxOs auf Social Media
Warum Social Media auch für Vorstände und Top-Führungskräfte zukünftig ein Einstellungskriterium wird
Social Media ist mehr als Memes und Selfies. Es ist die Chance, nahbar und authentisch für sein Unternehmen sichtbar zu werden und auf den verschiedenen Plattformen sowohl mit Kunden als auch Mitarbeitenden in den Dialog zu treten. Fünf Punkte, warum Sie als Executive, sich mit den sozialen Medien befassen müssen.
Die Sozialen Medien haben schon heute einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft und beeinflussen das alltägliche Leben von Jung und Alt. Über 30 Mio. User haben in Deutschland einen Facebook-Account. Fast 50 Mio. Menschen erreicht YouTube monatlich. Instagram ist als neuer Platzhirsch etabliert und TikTok rauscht mit beeindruckenden Wachstumszahlen heran. Die Komplexität im digitalen Raum ist enorm gestiegen und die rasante Entwicklung von Social Media beeinflusst alle Branchen.
Doch nicht jeder hat erkannt, was für eine immense Chance Social Media und insbesondere der eigene persönliche Account für die Weiterentwicklung der eigenen Organisation darstellt. In unserer CxO-Diversity-Studie stellte sich heraus: Von 250 DAX-Vorständ*innen nutzen nur 190 mindestens einen Social Media-Account bei LinkedIn, Twitter, Instagram oder Facebook. 60 Vorständ*innen sind noch komplett ohne aktiven Account, darunter 12 CEOs. Ein wesentlicher Ort des Austauschs, Dialogs und Interaktion der wichtigsten Stakeholder ist für sie also nicht direkt erlebbar, die stattfindenden Aktivitäten nur durch Hörensagen bekannt. Betrachtet man im Gegensatz die Aktivität der Top-Führungsetagen aller deutschen Unicorns, also Startups mit einem Unternehmenswert über 1 Mrd. Euro, lässt sich ein eindeutiger Unterschied erkennen: 100 % der Unicorn-Leitenden sind auf Social Media vertreten.
Liebe DAX-Vorstandsmitglieder, liebe Führungskräfte im Allgemeinen: Da muss sich was ändern!
Im Folgenden fünf kurze Gründe, warum Sie als Vorstandsmitglied auf Social Media aktiv(er) werden sollten.
1. Da sein, wo die Kunden sind
Angenommen, es findet ein Live-Event statt, auf dem Sie fast alle Ihrer besten Kunden, Partner und Mitarbeiter treffen könnten – das würden Sie (Corona mal außen vor) nicht versäumen wollen, richtig? Nun, in der virtuellen Welt ist Social Media fast noch wichtiger als klassische Events und Messen. Man kann vielen Kunden auf sehr effiziente Weise nah sein: Durch das Liken, Folgen und Kommentieren, lässt sich einerseits erkennen, was die Kunden gerne sehen, andererseits können anhand der Reaktionen aus dem Netz Optimierungsvorschläge für die eigenen Produkte abgeleitet werden – bestenfalls lassen sich komplette Fails vermeiden und neue Trends erkennen. Die Nutzung Sozialer Medien erlaubt es Ihnen, neue Trends zu kennen und auf die Bedürfnisse der Kundschaft zu reagieren. Mit einem persönlichen Account schaffen Sie dabei erfolgsentscheidende Authentizität und Vertrauen. Menschen folgen Menschen, nicht gesichtslosen Unternehmensaccounts.
2. Einfache Werbung fürs eigene Unternehmen
Ob Marke oder Organisationskultur – Social Media hilft, das Unternehmen greifbar zu machen. Nun ist es das eine, ob mein Unternehmen in den Sozialen Medien vertreten ist, fast noch wichtiger ist die persönliche Präsenz im digitalen Raum! Wie gesagt, Menschen folgen Menschen. Beiträge von Personen erzielen eine viel höhere Reichweite als Unternehmensbeiträge, das bestätigt auch die Analyse von Tausenden von Beiträgen im Rahmen unserer Studie. Eine Geschichte, die von einem Menschen erzählt wird, ist viel spannender, nahbarer, emotionaler, als der Post eines anonymeren Mitarbeitenden hinter dem Unternehmens-Logo. Und diese Geschichte können Sie erzählen! Wenn Sie Menschen erreichen, erleben diese gleichzeitig das Unternehmen. Das gleiche Prinzip gilt übrigens auch für Mitarbeitende als „Corporate Influencer“. Aber wer führen will, geht ja bekannterweise voran.
3. Authentische Einblicke ins Unternehmen schaffen Vertrauen
Das Internet bringt immer auch eine gewisse Anonymität mit sich. Wer eigene Geschichten erzählt und Einblicke gibt, schafft es, diese „Mauer“ zu durchbrechen. So entsteht für Follower, Interessenten und andere Stakeholder eine persönliche Bindung zum Unternehmen. Durch gezielte Interaktion in den Sozialen Medien wird mein Unternehmen nahbar, der direkte Dialog möglich. So entsteht Vertrauen – und bis zur (tieferen) Kundenbeziehung ist es dann nicht mehr weit.
4. Attraktivität für potenzielle Bewerbende
Was für Kunden und Mitarbeiter gilt, gilt natürlich auch für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber. Wenn ich authentische Insights erhalte in den Alltag meiner vielleicht zukünftigen Führungskraft, ist das viel mehr wert als hochpolierte Job-Banner auf Karriereseiten. Für Führungskräfte bietet sich umgekehrt die Möglichkeit, gezielte Alters- oder Interessengruppen zu erreichen. Vor allem auf LinkedIn haben Führungskräfte viele Möglichkeiten, sich für die Mitarbeitenden von morgen vielseitig, werteorientiert, nachhaltig, lustig (oder wie auch immer Sie herüberkommen wollen) zu präsentieren.
5. Direkte Interaktion und Feedback
In den Sozialen Medien geht es übrigens nicht nur ums Posten! Im Gegenteil, lineare Kommunikation war gestern – Dialoge sind viel spannender als Monologe. Also: Interaktiv werden, in die Community eintauchen und auch mal Liken, Kommentieren, Zuhören. Gerade das steigert die persönliche Reichweite. Und vielleicht hat meine Zielgruppe ja sogar mehr zu sagen als ich – über Tools wie direkte Nachrichten oder auch Umfragen ist der unmittelbare Austausch nirgendwo so einfach wie auf Social Media, egal ob es um direktes Feedback, Fragen oder Lösungsvorschläge geht. Eine echte Option, wenn man an die üblichen Mailketten oder endlose Telefonate denkt.
Step by Step
Klar, um auf Social Media aktiv zu sein, benötige ich vor allem eines: Zeit. Und die hat man ja nicht… Falsch! Man hat nicht keine Zeit, sondern nur andere Prioritäten. Diese gilt es im Hinblick auf das enorme Potenzial und die Reichweite von Social Media aber dringend zu hinterfragen. Bereits mit kleinen Schritten ist es möglich, einen Einstieg zu finden. Erst einmal passiv in die Community eintauchen, lesen, zuhören, Profilen folgen, die man selbst spannend findet. Was schreiben sie, wie interagieren sie? Dann einfach selbst ausprobieren. Alle zwei Wochen ein kurzer Post, bei Wartezeiten einfach mal kurz übers Smartphone die Social Media-App öffnen und zwei Kommentare und Likes absetzen. So ist der persönliche Social Media-Start einfach umzusetzen. Der Rest kommt quasi von alleine. Und natürlich kann man sich auch helfen lassen, von einem Experten oder einem Social Media versierten Team-(Mitglied). Wichtig dabei: Authentische Interaktion kann nicht komplett delegiert werden. Unterstützung ist möglich, es gilt aber, Social Media selbst und persönlich zu gestalten – nur so können die Potenziale für mich und mein Unternehmen nachhaltig gehoben werden.
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