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Frauen gehen eigene Wege (Teil 3)

7 Blogbeiträge für mehr Chancengleichheit in Unternehmen! Es kann nicht darum gehen, dass sich Frauen an ein System anpassen müssen. Vielmehr sollte sich die kulturelle Transformation für mehr Chancengleichheit in Unternehmen gerade in der Haltung und im Vorleben von Führungskräften zeigen, die es ernst meinen. Das ist harte Arbeit auf allen Seiten, doch fest steht: nur wenn es Unternehmen gelingt, den Wandel zu meistern, neue Arbeitszeitmodelle, Karrieremöglichkeiten und individuelle Lösungen für alle Mitarbeiter:innen anzubieten, werden alle profitieren – damit der Weg frei ist für eine zukunftsgerichtete, innovative Wirtschaft.

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Arbeit neu denken, anders führen – Frauen bringen mit, was moderne Führung verlangt.

 

IN DER AGILEN WIRTSCHAFT SIND TEAMFÄHIGKEIT, KOMMUNIKATIONSTALENT UND FLEXIBILITÄT ZENTRALE KOMPETENZEN. SEIT JEHER GELTEN FRAUEN ALS BESONDERS GUT IN DIESEN SOGENANNTEN SOFT SKILLS.

Frauen legen sich in ihren Karrierezielen nicht gerne fest und viele ziehen ein gutes Team und eine sinnvolle Tätigkeit dem persönlichen Machtstreben vor. Das zeigt die Studie „Die Rollen der Frau – Rollenvorstellungen und Karriereentscheidungen“ deutlich.

Ist dies nun gut oder schlecht für eine Beschäftigte und ihre Karriereambitionen? Es kommt auf den Blickwinkel an. Die Forschung zeigt, dass sowohl Männer als auch Frauen bei dem Wort „Führungskraft“ unbewusst eher an eine männliche als an eine weibliche Person denken und Führungskräften daher auch vermeintlich typisch männliche Eigenschaften wie Durchsetzungskraft, Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit zuordnen. In der konventionellen Karrierewelt riet man Frauen daher viele Jahre lang, sich Weichheit und Unentschiedenheit abzugewöhnen. Sie sollten stattdessen lieber die üblichen männlich geprägten Regeln für den Aufstieg lernen und beherzigen: klare Ziele benennen, „Kante“ zeigen und Machtstreben als Kernkompetenz für den Aufstieg nutzen.

In der zukünftigen Arbeitswelt sieht es jedoch ganz anders aus. Die agile Wirtschaft möchte sehr schnell auf Veränderungen reagieren können, Innovationsentwicklung und Produktzyklen werden immer kürzer. Die alten Arbeitsstrukturen werden von agilen Arbeitstechniken abgelöst.

Die Führungskraft ist nicht mehr die Person, die Aufgaben delegiert und dafür sorgt, dass jeder seine Arbeit macht. Sie wird stattdessen zur Person, die das Team unterstützt und ermutigt. Die neuen Schlagworte für gute Führung sind folgerichtig „dienende Führung“ oder „Servant Leadership“.

Für die Führungsebene bedeutet das eine große Veränderung im Selbstbild. Statt zu steuern, soll sie für den guten Rahmen sorgen. Statt zu befehlen, soll sie dienen. Statt zu kontrollieren, soll sie kommunizieren. Diese Veränderungen zeichnen sich zwar schon lange ab – der partnerschaftliche Führungsstil ist ja nicht neu –, aber agiles Arbeiten treibt diesen Umschwung noch viel weiter.

In der modernen, agilen Wirtschaft werden Teamfähigkeit, Offenheit, Flexibilität und Selbstorganisation zu Kernkompetenzen. Frauen stehen seit vielen Jahren für genau diese Skills. Doch lange Zeit wurden sie als sogenannte „weiche Faktoren“ abgewertet, die zwar „nice to have“, aber weitaus unwichtiger für den Erfolg im Unternehmen seien als eine klare Sach- und Zielorientierung gepaart mit Durchsetzungsstärke und Durchhaltevermögen, was man vor allem Männern zuschrieb.

 

Das hilft: Ziele hartnäckig verfolgen, sich durchsetzen – all das können moderne Managerinnen ebenfalls. Doch sie können eben auch anders: Sie sind zusätzlich teamorientiert, respektvoll und flexibel. Das Einzige, was so mancher Führungsfrau noch fehlt, ist der selbstbewusste Umgang mit diesen Vorteilen in der modernen Arbeitswelt.

 

Praxistool:
Setzen Sie Ihre Soft Skills selbstbewusst ein

  • Engagieren Sie sich aktiv im digitalen Wandel und im Wandel zum agilen Arbeiten in Ihrem Unternehmen.
  • Schauen Sie sich an, über welche Soft Skills Sie verfügen – machen Sie sich die Vorteile Ihres Führungsstils für das Team bewusst.
  • Moderne Führung bedeutet Einbinden, Befähigen, Vernetzen und ist personenorientiert. Sie wird als die Ausgestaltung einer Beziehung zwischen Team und Führungskraft definiert. Frauen sind darin häufig besser – stellen Sie diese Punkte klar heraus!

 

Praxistipps für Führungskräfte und Personalverantwortliche:
Wertschätzen Sie Soft Skills – sie sind in der agilen Arbeitswelt unverzichtbar

  • Wertschätzen Sie kommunikative und soziale Talente neu unter dem Blickwinkel des agilen Arbeitens.
  • Vergleichen Sie die Ergebnisse der einzelnen Teams. In der Regel arbeiten die Abteilungen effizienter und motivierter, in denen ein vertrauensvolles und engagiertes Miteinander gelebt wird, gestützt von einer Führungskraft, die Werte wie Vertrauen, Transparenz, offene Kommunikation und ehrliches Feedback verkörpert.
  • Führen Sie solche Teams und Teamleitungen als Positivbeispiele an und machen Sie diese sichtbar.
  • Formulieren Sie neue Leitlinien für Ihre Führungskräfte, die soziale Kompetenzen in den Fokus rücken.
  • Schulen Sie sich bzw. Ihre Führungskräfte in der Haltung der dienenden Führung.

 

Autorin: Carola Kleinschmidt, Journalistin und Trainerin mit Schwerpunkt Älterwerden im Beruf.


 

Weitere Blogbeiträge zu „Frauen gehen eigene Wege“ finden Sie hier:

Teil 1 „Frauen gehen eigene Wege – nur wer diese kennt, kann weibliche Karrieren fördern“
Teil 2 „Der Frauenweg ist der Weg für Menschen! Karriere und Erfolg müssen neu definiert werden.“

 



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